Weisertwecken

Im Kulturverein pflegen wir den Brauch des Weistert, wenn es bei einem unserer Mitglieder Nachwuchs gibt.

Das Wort Weisert oder besser eigentlich Weisat hat seinen Ursprung im althochdeutschen Wort wisod, das so viel bedeutet wie Geschenk.

Der Weisertwecken wird traditionell den Eltern als Geschenk nach der Geburt des erstgeborenen Sohnes überreicht. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es schon ältere Schwestern gibt.

Beim Weisertwecken handelt es sich um ein langes Weizenmehlgebäck (Brot). Frühers war dieses Gebäck noch nicht alltäglich. Der Weisertwecken soll symbolisieren, dass das Brot im Haus der Eltern niemals ausgehen und der junge Erdenbürger Gottes Segen haben soll. Ebenso sollte das Brot als schnelle Stärkung für die junge Mutter dienen.

Der geschmückte Weisertwecken fertig zum Abtransport

Bei der Geburt des ersten Sohnes eines aktiven Vereinsmitgliedes wird „zum Weisert gegangen“. Der Termin wird vorher mit den Eltern abgestimmt. Häufig laden diese noch weitere Gäste, wie Verwandte und Freunde, ein.

Auf dem Weg zu den Eltern

Die Länge des Weckens richtet sich nach dem Geburtsgewicht. Pro Pfund hat der Wecken einen Meter Länge. Er besteht zur Hälfte aus Brot, zur anderen aus (Nuss)Zopf. Somit handelt es sich um die passende Beilag zur Gulaschsuppe und anschließend zum Kaffee, welches beides in der Regel von den Eltern serviert wird.

Traditionell muss der Wecken im Ganzen ins Haus gebracht werden, Dies geschieht in der Regel sehr umständlich. So kann es schon vorkommen, dass der Wecken über ein Fenster den Weg in die Räumlichkeiten findet.